Die globalen Umweltveränderungen haben ein Ausmaß erreicht, das die natürlichen Lebensgrundlagen mittlerweile spürbar gefährdet. Der Boden ist mit seinen wertvollen und vielfältigen Funktionen durch den Anstieg von Siedlungs- und Verkehrsflächen und die zunehmende Versiegelung besonders betroffen, weil dadurch die natürlichen Bodenfunktionen nicht nur beeinträchtigt, sondern häufig sogar gänzlich zerstört werden. Nahezu die Hälfte der Siedlungs- und Verkehrsflächen ist laut Umweltbundesamt in Deutschland versiegelt, das heißt bebaut, betoniert, asphaltiert, gepflastert oder anderweitig befestigt [UBA 2020b].

Ein kritischer Blick zeigt, dass die schon viele Jahre geltenden bzw. mit großen Anstrengungen entwickelten Regelungen, Instrumente und Strategien zur Reduzierung der Flächenneuinanspruchnahme nicht die erwarteten Wirkungen erzielt haben.
Trotz der tendenziellen Verlangsamung bei der Flächenneuinanspruchnahme konnte
Deutschland das vormals definierte 30-ha-Ziel der Bundesregierung bis 2020 nicht erreichen. Von der Umsetzung des aktuellen in der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie verankerten nationalen Flächensparziels von 30 ha pro Tag minus X bis 2030, ist Deutschland bislang noch ein gutes Stück entfernt.

…der Reduzierung der Flächenneuinanspruchnahme entgegenstehende Instrumente, hinzugekommen. Hierzu zählt z. B. auch das vereinfachte Verfahren der Bebauungsplanaufstellung des bis zum 31.12.2019 geltenden § 13b BauGB, dessen „Neuauflage“ wieder diskutiert wird. Zudem spielt der Verlust des Kohlenstoffspeicherpotenzials vom Boden bisher keine Rolle, wenn neue Baugebiete, Verkehrswege oder Anlagen geplant und genehmigt werden. Boden ist eine begrenzte Ressource. Mit jedem Hektar bebauten, betonierten, asphaltierten oder anderweitig befestigten Boden gehen in Deutschland nicht nur 1.350 Kubikmeter neu gebildetes Grundwasser verloren, sondern auch etwa die Speicherkapazität von durchschnittlich 60 Tonnen Kohlenstoff im Oberboden. Bodenschutz ist Klimaschutz [KBU 2017].

Quelle: https://www.labo-deutschland.de/documents/LABO_Statusbericht_2020_Flaechenverbrauch_.pdf